• Firmenkund:innen-Kongress zu Künstlicher Intelligenz

    KI - Blase, Hype oder technologische Zeitenwende? Beim 2. Firmenkund:innen-Kongress der Volksbank Tirol am 17. Juni 2024 fanden sich über 300 Gäste im Congresspark Igls ein, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Die Vorträge von Univ.-Prof. Dr. Michael Felderer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Portfoliomanager Markus Golinski von der Union Investment beleuchteten die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft, Unternehmen und Investor:innen.  

  • Firmenkundenkongress

     

    „Um von den positiven Effekten der Nutzung von KI profitieren zu können arbeiten die Volksbanken verbundweit an einer gemeinsamen KI-Vision, KI-Strategie und KI-Governance. Aktuell wird beispielsweise die Einführung und Nutzung von Microsoft Copilot für M365 in einer Pilotgruppe getestet“, so Martin Holzer, Vorstand Volksbank Tirol AG.  

  • Spätestens mit ChatGPT ist das Thema künstliche Intelligenz in aller Munde. Der Firmenkund:innen-Kongress der Volksbank Tirol hat sich als ein Schlüsselereignis etabliert, das genau diese Dynamik einfing und den Gästen ermöglichte, sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren und auszutauschen. Dieses Jahr war der Congresspark Igls der Treffpunkt für über 300 Unternehmer:innen, um Einblicke und Wissen über eines der potenziell transformativsten Felder der modernen Wirtschaft zu gewinnen: Künstliche Intelligenz (KI). Der Kongress, unter der Moderation von Denise Neher, bot eine Plattform für Diskussionen, Vernetzung und das Teilen von Best Practices, mit dem Ziel, die Chancen zu erkunden, die KI für Unternehmen bietet.

KI als Chance für Unternehmen

  • Prof. Michael Felderer, Direktor des Instituts für Softwaretechnologie am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt beleuchtete in seinem Impulsvortrag die Chancen und Herausforderungen der KI. Mit seiner Expertise gab er konkrete Empfehlungen ab, wie Unternehmen erfolgreich in das Themenfeld KI einsteigen können. Felderer betonte dabei, dass KI zahlreiche Berufs- und Branchenbilder revolutionieren wird. Vielmehr noch wird es für Unternehmen entscheidend sein, sich jetzt intensiv mit KI auseinanderzusetzen, um zukünftig konkrete Digitalisierungsprojekte zu starten. „Die KI, die vor 15 Jahren entstanden ist, war für viele KMU damals nicht zugänglich, da die Verarbeitung von großen Datenmenge oder Qualität an Expert:innen gefehlt haben. Mittlerweile ist die generative KI eine für jede:n anwendbare Massenware geworden.“ so Prof. Felderer. Die Herausforderungen, die der Einsatz von KI mit sich bringt, insbesondere in Bezug auf Genauigkeit von Vorhersagen und Schutz persönlicher Daten, wurden ebenfalls thematisiert. Weiterer Gastredner der Podiumsdiskussion war Senior Portfoliomanager Global Equities der Union Investment, Markus Golinski, der die wirtschaftlichen Aspekte von Künstlicher Intelligenz beleuchtete. Laut Golinski wird KI ein neues technologisches Zeitalter einläuten, welches Auswirkungen auf unser aller Leben haben wird. Der Experte erörterte weiters die Entwicklung von KI seit der Veröffentlichung von ChatGPT 3.5 und die daraus resultierenden neuen Anwendungen und Trends wie Edge AI. Dabei wandert die künstliche Intelligenz verstärkt in die Endgeräte wie Notebooks oder Smartphones. Hierbei handelt es sich um kleinere AI Modelle, die dafür stets verfügbar und kostengünstig sind mit geringer Latenz und höherer Datensicherheit. Darüber hinaus sprach Golinski über einen „Superzyklus“ der Investitionen in Rechnerkapazitäten sowie Data Center. „Wir sehen aktuell sehr hohe Investitionen von großen Tech Plattformen wie Amazon, Alphabet oder Meta. Zusätzlich investieren vermehrt souveräne Staaten, die sich unabhängig machen möchten von den führenden Unternehmen aus den Vereinigten Staaten.“ Welche Unternehmen KI bereits monetarisieren können und wie der Aktienmarkt auf diese Entwicklungen reagieren wird, wurde in der anschließenden Podiumsdiskussion besprochen.

  • Martin Holzer, Vorstand der Volksbank Tirol, bringt eine neue Perspektive in die Diskussion um Künstliche Intelligenz ein, indem er die Thematik aus der Sicht des Bankwesens beleuchtet. Er spricht über die Herausforderungen, mit denen Banken konfrontiert sind, insbesondere im Hinblick auf die umfangreiche Regulatorik, die die Arbeit der Mitarbeiter:innen erschwert und umständlich gestaltet. Jedoch erweitert der technologische Fortschritt im Themenfeld KI konstant den Lösungsraum für Finanzinstitute. Dafür ist jedoch eine konsequente Nutzenorientierung notwendig. Potenzielle Einsatzfelder von künstlicher Intelligenz für Banken sieht er unterschiedlichen Bereichen wie Vertrieb, Banksteuerung, Personalwesen oder Revision. „Um von den positiven Effekten der Nutzung von KI profitieren zu können arbeiten die Volksbanken verbundweit an einer gemeinsamen KI-Vision, KI-Strategie und KI-Governance. Aktuell werde beispielsweise die Einführung und Nutzung von Microsoft Copilot für M365 in einer Pilotgruppe getestet“, so Holzer. Im Rahmen der Podiumsdiskussion haben Anton Rieder von der Firma Riederbau und Lukas Huber von der Firma Balumed wertvolle Einblicke in den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in ihren Unternehmen gegeben. Anton Rieder erläuterte, wie Riederbau KI nutzt, um Prozesse zu optimieren und effizienter zu gestalten. Hierzu wurde das Start-up Rieder-tech gegründet. Die SpezialistInnen von Riedertech arbeiten an digital unterstützten Lösungen in der Baubranche und stellen zukunftsfähige Tools zur Digitalisierung von Unternehmensprozessen zur Verfügung, wo es bisher keine zufriedenstellenden Lösungen auf dem Markt gab.

  • Lukas Huber hingegen hob den hohen Stellenwert von KI bei Balumed hervor und beschrieb, wie KI zur Unterstützung der Mitarbeiter:innen und zur Verbesserung der Dienstleistungen eingesetzt wird. So zum Beispiel der verstärkte Einsatz von KI zur Unterstützung und einfachen Verständlichkeit von Arztbriefen. Patient:innen müssen lediglich ihren Befund oder Arztbrief hochladen, die KI übersetzt ihn und nach Überprüfung durch medizinisches Personal steht er dann den Patient:innen zur Verfügung. Ein Gespräch zwischen Ärzt:innen und Patient:innen ersetzt dies jedoch nicht.  Beide Beiträge zeigten deutlich, wie KI die Arbeitsweise in Unternehmen verbessern kann und menschliche Expert:innen durch KI unterstützt werden, aber nicht ersetzt. Der Firmenkund:innen-Kongress bot eine einzigartige Plattform für Unternehmer:innen und Führungskräfte, um sich aus erster Hand über die neuesten Entwicklungen im Bereich KI zu informieren, um innovative und sichere digitale Lösungen zu entwickeln. Nach der angeregten Podiumsdiskussion wurde nicht nur die Gelegenheit zum fachlichen Austausch und gemütlichen Beisammensein bei gutem Essen und feiner Musik geboten, sondern auch ein Public Viewing eingerichtet, um das spannende EM-Fußballspiel zwischen Österreich und Frankreich gemeinsam zu erleben.